Gärten in Ennenda

Aufgrund seines intakten Ortsbildes ist Ennenda im Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) aufgenommen. AMJGS Architektur hatte die Gelegenheit, die Gärten zweier unter Denkmalschutz stehender herrschaftlicher Wohnhäuser wiederzubeleben. Für das Objekt Sunnezyt mit dem Landschaftsarchitekturbüro Umland zusammen.

Das sogenannte Brüsseler Haus an der Oberen Säge 3 wurde 1780 für einen Textilhändler erbaut. Die ursprüngliche Gartenanlage mit umfassenden Mauern, Waschhaus und die Zugangssituation zum Haus wurde erhalten. Die Grundfläche des Gartens ist nur wenig grösser als diejenige des Hauses. Die Neuordnung von Wegen, Beeten und Bepflanzung stärkt den Ausdruck eines Gartenzimmers und erinnert an barocke Vorbilder. Ein über das Jahr wechselndes Beet im Zentrum ist Zierstück, die Ränder begleitende leicht erhöhte Pflanzbeete und Büsche umfassen den Raum. Kiesflächen dazwischen bilden Wege und Plätze zugleich. Vorhandene Elemente wie der Nussbaum, die Lorbeerhecke, der Sandsteintrog und die Stahlpergola möblieren den Raum. Beeteinfassungen und Hauszugang wurden mit Natusteinpflaster erstellet, die Gartenmauern erhielten neue Abdeckplatten in Sandstein und einen frischen Verputz.

Das gegenüberliegende Doppelwohnhaus Sunnezyt wurde 1781/82 für eine Handelsfamilie errichtet. Vermutlich zeitgleich entstand die Gartenanlage mit Ökonomiegebäuden, welche der Repräsentation diente und landwirtschaftlich genutzt wurde. Wohl in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erfolgte parallel mit der Aufwertung der Südfassade des Wohnhauses die Umgestaltung in einen Landschaftsgarten mit kleinen Wegen, alpinen Gehölzen, einer Grotte und einem Gartenpavillon. Etwa zeitgleich kam ein weiter Garten an der Strasse am Neubauquartier hinzu, welcher vermutlich als Nutzgarten diente. Im 20. Jahrhundert verschwand der grosse Landschaftsgarten nach und nach. 2016 konnte AMJGS Architektur die Fassadenrenovation des Sunnezyt durchführen. Seit 2018 werden in fünf Etappen die Gärten, Umfassungsmauern und Zäune, Kleinbauten und Ökonomiegebäude nach und nach saniert. Vorhandenes wird instand gestellt und wo nötig originalgetreu ersetzt, der verschwundene westliche Gartenteil wird in Anlehnung an den Originalgrundriss in neuer Materialität wiederhergestellt.

Beide Vorhaben wurden und werden durch Beiträge der Denkmalpflege des Kanton Glarus unterstützt und gewürdigt.

BaustellenAnja MeyerGlarus